GRÜNE unterstützen üMP-Konzept

Plan mit 17+1 Rückhaltebecken im Kreis Ahrweiler
Plan mit 17+1 Rückhaltebecken im Kreis Ahrweiler

Hochwasserschutz für die Ahr vorrangig umsetzen
GRÜNE im Kreis unterstützen üMP-Konzept der Kreisverwaltung

Anlässlich der Präsentation des üMP, dem „Plan zur Umsetzung und Weiterentwicklung von überörtlichen Maßnahmen zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge“, begrüßen die GRÜNEN im Kreis Ahrweiler die aktuellen Vorschläge der Kreisverwaltung zum sukzessiven Bau von Regenrückhaltebecken. Darüber hinaus fordern sie die zeitnahe Gründung des Zweckverbandes Hochwasserschutz Ahr. Außerdem plädieren sie für eine starke finanzielle Unterstützung von Land und Bund bei Planung und Bau sowie für die Unterstützung der Kommunen bei der Entwicklung von natürlichem und technischem Hochwasserschutz.

Äußerst zahlreich waren die GRÜNEN-Fraktionen aus dem Kreis Ahrweiler bei der Informationsveranstaltung der Kreisverwaltung für Gremienmitglieder zum üMP vertreten. Ein wichtiges Ergebnis der Vorprüfungen: Mit dem Bau von 17 großen Regenrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Ahr können große Regenmengen zurückgehalten werden. „Wir begrüßen den Vorschlag der Kreisverwaltung für eine schrittweise und priorisierte Realisierung der Rückhaltebecken. Dazu sehen wir es als dringend erforderlich an, zeitnah den Zweckverband Hochwasserschutz Ahr zu gründen. Angesichts der geschätzten Kosten in Höhe von 50 bis 150 Mio. € pro Becken ist auch klar, dass die notwendigen finanziellen Mittel für das Fachpersonal und die Baumaßnahmen weder von den Kommunen noch vom Kreis aufgebracht werden können. Hier müssen Land und Bund stark unterstützen. Dafür setzt sich unser Kreisverband bereits auf Landes- und Bundesebene ein. Zudem fordern wir eine Stärkung des Hochwasserschutzes bei der Güterabwägung und treten ein für eine beschleunigte Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen“, so Hardy Rehmann, Sprecher des Arbeitskreises Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreisverband Ahrweiler.

Positiv nahmen die GRÜNEN bei der Präsentation auch die Informationen zum Potenzial des Regenrückhalts in der Fläche auf. Die Untersuchungen zeigen, dass durch eine geänderte Waldbewirtschaftung und Retentionsmulden im Wald sowie Untersaaten im Weinbau oder Zwischenfrüchte auf den Äckern alleine am Pegel Altenahr die Wassermassen um mehr als 10 % reduziert werden könnten. Das Wasser würde in der Fläche verbleiben bzw. verzögert in die Ahr fließen. Derartige Maßnahmen sehen die GRÜNEN auch vor dem Hintergrund einer kontinuierlichen Erwärmung aufgrund des Klimawandels als wichtige Bausteine für den Wasserhaushalt im Kreis an und fordern eine schnelle Umsetzung.

Die Kreisverwaltung und Ingenieurbüros wiesen bei der Präsentation zudem darauf hin, dass mit den Rückhaltebecken zwar ein hundertjährliches Hochwasser im Bereich der oberen Ahr aufzufangen ist. Zum Schutz der Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig vor einem hundertjährlichen Ereignis oder einem Starkregen wie in 2021 bedarf es aber weiterer Maßnahmen. „Auf Basis der Daten für den üMP und unter Einbeziehung der bereits erfolgten Gewässerwiederherstellung kann nun berechnet werden, in welchem Umfang zusätzliche Maßnahmen entlang der Ahr zum Schutz der Städte entlang der unteren Ahr erforderlich sind. Wir fordern daher die Kreisverwaltung auf, die Potenziale für den notwendigen technischen Hochwasserschutz in den betroffenen Kommunen ermitteln zu lassen. Zudem sehen wir weiteres Potenzial durch eine Aufweitung der Ahr und Retentionsflächen entlang des Flusses“, so Matthias Heeb, Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag.

Nicht zuletzt sehen die GRÜNEN auch viel Potenzial bei der Bereitschaft der Bevölkerung, die Baumaßnahmen zu unterstützen und die notwendigen Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Sie unterstützen daher ausdrücklich den Appell der Kreisverwaltung für eine große Solidarität der Bevölkerung. „Nur wenn alle Beteiligten diese Maßnahmen als eine Gemeinschaftsaufgabe verstehen und ihren Beitrag leisten, ist eine Realisierung möglich“, sagt Sprecherin Claudia Schmitz.

Zudem begrüßen die GRÜNEN, dass die Kreisverwaltung den üMP in einem öffentlich zugänglichen Live-Stream mit der Möglichkeit zum Dialog präsentiert. Damit ermöglicht sie sehr vielen Menschen eine Teilnahme an der Veranstaltung – klimaschonend und bequem von zu Hause.

Die GRÜNEN im Kreis Ahrweiler haben ein Konzeptpapier zur beschleunigten Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen erarbeitet. Es kann unter https://gruene-aw.de/permanent/Position-AG-Hochwasser.pdf heruntergeladen werden.