Aussortiert und diskriminiert bis heute: „Die Unwertigen“

Mit einem Film über die nationalsozialistische Rassenhygiene und deren schuldlose jugendlichen Opfer erinnert die „Mittelahrinitiative gegen rechte Gewalt“ an die dunklen Zeiten unserer deutschen Geschichte. Dies geschieht am 11. November ab 19 Uhr im und am Bürgerhaus von Mayschoß im Rahmen einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938.

Der dokumentarische Film zeigt anhand von verschiedenen Lebensläufen wie im Dritten Reich Menschen willkürlich aussortiert, grundlos geprügelt und mittels Zwangsarbeit zu einem Leben ohne jede Zukunftsperspektive genötigt wurden. Der Film erzählt auch von der peinlichen gesellschaftlichen Verdrängung der Tatsachen lange nach dem Ende des Naziregimes bis in die 1970er Jahre hinein. Vor dem Film gedenken die Organisatoren den Opfern von Gewalt und Rassenhass, beteiligt sind hier die Verbandsbürgermeister Achim Haag und der Ostsbürgermeister Hans Ulrich Jonas. Freuen darf man sich auch auf die Beiträgen von Mayschoßer Jugendlichen und den „sozial engagierten Jungs“ der VG Altenahr.

Gesanglich und musikalisch begleitet wird der Abend von Jana Fuhrman, die unter anderem das Lied von den Moorsoldaten zum Besten gibt. Mit dieser Gedenkveranstaltung kommt der Aktionskreis dem Wunsch vieler Menschen in der Verbandsgemeinde Altenahr nach, den Opfern des Völkermordes zu gedenken, aber auch ein Zeichen zu setzen gegen Diskriminierung und Gewalt gegenüber Andersdenkenden, Andersgläubigen und Andersfarbigen.

Die „Mittelahr – Initiative gegen rechte Gewalt“ ist ein Zusammenschluss von Menschen aus der Region unter Beteiligung des Probüro für Jugendarbeit Altenahr, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Gräueltaten des Naziregimes nicht vergessen werden zu lassen und das Aufkommen von rechtsextremem Gedankengut innerhalb unserer Jugend und Gesellschaft im Keim zu ersticken. Die gut besuchten Gedenkabende mit verschiedenen Zeit- und Szenezeugen oder auch filmischen Beiträgen, der Polizei oder auch dem Landesjugendamt in den vergangenen Jahren belegen dies mit Nachdruck.

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